Begabungsförderung

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Was sind besondere Begabungen?

"Das (besonders) intelligente Kind" -> eine Annäherung

Es gibt viele unterschiedliche Intelligenzbereiche, zum Beispiel sprachliche, logisch-mathematische, räumliche, körperlich-kinästhetische Intelligenz, musikalische, intra- und interpersonale und naturalistische Intelligenz. Intelligenz ist ein Potenzial, kein Garant für eine besondere Leistung. Der Lernprozess ist (auch) bei besonders begabten Kindern sowohl von Persönlichkeitsmerkmalen abhängig, wie z. B. Motivation und Selbstvertrauen, als auch von einem förderlichen Lernumfeld.

Die derzeit übliche Vereinbarung zur Definition kognitiver Hochbegabung basiert auf dem Ergebnis verschiedener Intelligenztests, die sprachliche, logisch-mathematische und räumliche Intelligenz abtesten. Der Intelligenzquotient (IQ) gibt das Ausmaß der positiven wie negativen Abweichung vom Mittelwert der jeweiligen Altersgruppe an. Ein IQ von 130 wird als Hochbegabung festgelegt und entspricht einem Prozentrang von 97,8%, d.h. nur 2,2% der Altersgruppe erreicht ein noch besseres Ergebnis.


Wie wichtig ist eine Testung?

In der Regel ist keine psychologische Diagnostik notwendig, da sich Angebote und Fördermaßnahmen nicht exklusiv an den Kreis von Hochbegabten richten.

In Niedersachsen gilt: [Die Feststellung einer Hochbegabung bei einer Schülerin oder einem Schüler erfolgt durch gezielte systematische Beobachtungen und Untersuchungen in Lernsituationen und ggf. auch mit psychologischen Tests. (... ) Durchführung, Auswertung und Interpretation psychologischer Tests erfolgt durch die dafür ausgebildeten Schulpsychologinnen und Schulpsychologen; die Zustimmung der Erziehungsberechtigten ist erforderlich.] (Erlass d. MK zur Einrichtung von Kooperationsverbundes [Hochbegabung fördern], Mitteilung des MK, SVBl. 2006, S. 246, zit. nach der Broschüre [Begabungen erkennen und fördern. Kooperationsverbünde niedersächsischer Schulen und Kindertageseinrichtungen").

Merkmale besonderer kognitiver Begabungen können sein: beschleunigte Entwicklung und / oder Überspringen von Entwicklungsstadien; für das Alter ungewöhnlich reicher Wortschatz und Sprachstil; gutes Gedächtnis und genaue Beobachtungsgabe; ausgeprägtes logisches Denkvermögen; unstillbarer Wissensdurst und (teilweise) sehr ausgeprägte Interessen; große Phantasie und Kreativität; eventuell Auffälligkeiten im Sozialverhalten und / oder ausgeprägte Lebhaftigkeit

Konsequenzen für die Diagnostik:

  • Checklisten sind nicht zuverlässig. Mit ihnen kann keine Hochbegabung bestimmt werden, sie dienen aber der Sensibilisierung.
  • Sehr gute Schulnoten sind ebenfalls keine gesicherten Anzeichen für eine vorliegende besondere Begabung.
  • Intelligenztests sind insbesondere dann zu empfehlen, wenn [problemhaftes] Verhalten auftritt und Underachievement festgestellt werden könnte. Die Testung sollte vorzugsweise durch eine Schulpsychologin/einen Schulpsychologen erfolgen.
  • Sollte eine externe Testung erfolgt sein, wäre es sinnvoll, wenn Eltern entsprechende Gutachten für die Schülerakte einreichen und ggf. den Tester von seiner Schweigepflicht entbinden, um die Schule bezüglich gezielter Unterstützungs- und Fördermaßnahmen für das Kind zu beraten.

Hinweise zum Underachievement

Als Underachiever bezeichnet man Personen, die über einen längeren Zeitraum hinweg ihre empirisch festgestellten kognitiven Fähigkeiten (IQ-Testwert über 120) nicht in erwartete Leistungen umwandeln können und aufgrund dieser Abweichung einen Handlungsdruck wahrnehmen.

Während Jungen auf den wahrgenommenen Handlungsdruck eher mit sozialen Auffälligkeiten reagieren, ziehen sich Mädchen häufiger zurück und zeigen eine hohe Anpassung an ihre Mitschülerinnen.


Schulische Maßnahmen

Akzeleration

  • Überspringen (ggf. nach Schnupperphase)

Enrichment

  • Binnendifferenzierung,
  • AGs zur Begabungsförderung
  • Wettbewerbsteilnahmen