10 Dinge, die wir in der Schule gelernt/ gesehen haben

Im Zuge einer morgendlichen Tour haben wir heute feststellen müssen, dass das Lycée St. Exupéry nicht nur ein „normales“, sondern auch ein berufsausbildendes Gymnasium ist. Ein Drittel der Ausbildungsbereiche fällt auf diesen Zweig zurück.

Es gibt einen eigenen Komplex, in dem viele Werkstätten untergebracht sind. Nicht nur Schüler, sondern auch andere, die sich zum Beispiel umschulen lassen wollen, werden hier ausgebildet.

Wir haben uns sechs dieser Werkstätten genauer angesehen.
In der ersten ging es um Produktionsketten: Die Schüler sollen die Mechanismen verstehen und gegebenenfalls auftretende Probleme analysieren können. Wir konnten sogar mehrere selbst konstruierte Maschinen begutachten (zB. eine Shampooabfüll- und verpackungsmaschine).

Das Hauptausbildungsfeld ist jedoch der für Toulouse sehr lukrative Flugzeugbau.

Es werden mit den Materialien Carbon und Aluminium kleine Flugzeughüllen gebaut und ausgebessert, um für den Einsatz an echten Flugzeugen zu üben. Dabei haben wir gelernt, dass an Aluminium Schäden leicht zu sehen sind, dieses jedoch sehr schwer ist und somit zum Beispiel weniger Sitze in den Flieger gebaut werden können. Anders herum sind bei dem Material Carbon Schäden schwer zu erkennen und es ist sehr leicht.

Wir haben aber auch gelernt, dass sich die Bestimmungen für das Ausbessern verschiedenster Teile am Flugzeug ständig ändern, sodass Flugzeugbauer immer auf dem neusten Stand sein müssen.

Die Schule hat zudem alte Triebwerke, die aufgeschnitten wurden, um ihre Funktionsweise zu verstehen, diese fanden wir alle sehr beeindruckend.

Zudem ist das St. Exupéry auf dem neuesten Stand der Technik, was wir in der fünften Werkstatt erfahren haben. Mit virtual reality Brillen werden dort Cockpits von Flugzeugen nachgebildet, um das Analysieren von Technikproblemen noch realer zu gestallten. Außerdem hören die Teilnehmer in diesem Kurs den echten Funkkontakt vom Toulouser Flughafen ab, um an noch reellere Szenarien zu lernen.

In der letzten Halle waren wir dann alle sehr überrascht, den dort standen echte (kleine) Flugzeuge (wie bei James Bond), die als Übungsgeräte für die Schüler dienen. Als Abschluss haben wir dort dann noch ein Bild gemacht, bevor es in die Stadt ging.

(Matilda)


Nachdem wir über den Platz „Capitole“ an den Sicherheitsleuten vorbei durch ein großes Steintor gegangen sind, standen wir im ‚Herzen‘ der „Ville rose“, dem Rathaus der viertgrößten Stadt Frankreichs: Toulouse.

Eine Stadtführerin erklärt, dass die gigantischen Gemälde, die die gesamten Wände bedecken, aus der Zeit des Impressionismus stammen und eine Form von Pointillismus sind. Auf der linken Seite geht man an den vier Jahreszeiten vorbei. Rechts fließt die Garonne über vier Gemälde.

Weiter geht es in einen Saal, verziert mit Marmor, goldenem Stuck, Deckenmalereien und Kronleuchtern. Der Aufbau des Saals ist angelehnt an den Spiegelsaal in Versaille. Ein Insekt in einer Marmorsäule verrät, dass der Marmor nur imitiert ist. Das Gebäude dient nicht nur als Rathaus. Es bietet auch Kultur, denn in einem Drittel befindet sich ein Theater. Draußen, auf dem ein Hektar großen Platz vor dem „Capitole, stehen wir vor, bzw auf dem „croix occitane“, dem Zeichen von Toulouse. Occitania ist eine kulturelle Region in Südfrankreich mit einer eigenen Sprache. Diese Sprache wird an manchen Schulen unterrichtet und man findet sie sogar auf einigen Straßenschildern. Anfang des 19. Jahrhunderts bekamen diese Straßenschilder zur Orientierung unterschiedliche Farben je nach Ausrichtung der Garonne.
Nicht weit entfernt vom Platz „Capitole“ liegt das Hotel „Grand Balcon“. Dort können sich Besucher das Zimmer des Piloten und Autoren des „kleinen Prinzen“, Antoine de Saint Exupéry, in unverändertetem Zustand ansehen.
Wir folgen der Frau durch Toulouses Straßen. Vor uns ragt der ‚Wolkenkratzer‘ des 11./12. Jahrhunderts in den Himmel: die Kirche Saint Sernin ist 114m lang, hat 5 Kirchenschiffe und war mit 21m Höhe die größte Kirche Frankreichs.
Früher besuchten über 2000 Pilger pro Tag die Kirche auf der Wallfahrt zum Todesort eines Jesus Jüngers Jakobus. Unsere Stadtführung endet in einer Schule in einem alten Gebäude. Der Erbauer hatte das Privileg, einen Turm bauen zu dürfen. Je höher der Turm, desto reicher der Besitzer.