Lange ist es her, dass sich eine Buxtehuder-Mädchen-Schulmannschaft im Handball für ein Bundesfinale des Schul-Wettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin qualifizieren konnte. Dieses Jahr hatten es die Mädchen der Jahrgänge 2002 und 2003 nach zehn Jahren endlich wieder einmal geschafft.
Vom 2.5. bis zum 6.5 war die Mannschaft in Berlin, um im Wettberwerb um die besten deutschen Schulmannschaften mit zu mischen. In der Vorrundengruppe ging es am 3.5. dann auch gleich gegen den Brandenburgischen Landessieger, die Sportschule Frankfurt Oder, den Schleswig-Holsteinischen Landessieger, das Alstergymnasium Henstedt-Ulzburg und den Rheinland-Pfälzischen Landessieger das Gymnasium Kirn. Nominell eine sehr starke Gruppe.
In der ersten Partie gegen den vielfachen Bundessieger aus der Sportschule Frankfurt Oder legte unser Team mit 5:2 auch Dank einer stark parierenden Hannah einen prächtigen Start hin. Die Mädchen aus Frankfurt Oder ließen das nicht auf sich sitzen und schafften es vor allem durch gute Kooperation in der Kleingruppe bis zur Halbzeit auf 9:7 zu verkürzen. Es entbrannte ein packender Kampf in dem die Frankfurterinnen 30 Sekunden vor Schluss bei einem Tor Rückstand für uns in Ballbesitz waren. Wir riskierten alles, um noch einmal in Ballbesitz zu kommen, kassierten aber leider das 11:13 und damit die erste Niederlage.
Torschützinnen:
Rieke Haupt (3), Jette Rose (3), Nele Nickel (2), Charlotte Pape, Amelie Bolle und Neele Tobaben jeweils (1)
In der zweiten Partie ging es gegen das Gymnasium Kirn, das in der ersten Partie das Alstergymnasium Henstedt-Ulzburg souverän mit 13:6 vom Platz gefegt hatte. Von Beginn an entbrannte eine Abwehrschlacht, bei der wir nach 10 Minuten mit 4:5 hinten lagen. In der zweiten Halbzeit bekamen wir die Kirner Mädels immer besser in den Griff und konnten Dank einer stark parierenden Simkje im Tor und unseren Rückraumshooterinnen Amelie und Nele die Partie mit 8:7 für uns entscheiden. Alles war wieder offen.
Torschützinnen:
Amelie Bolle (4), Nele Nickel (3), Jette Rose (1)
In der alles entscheidenden Partie gegen die Schleswig-Holsteiner-Mädchen aus Ulzburg ging es nun um den Einzug um die Spiele 1-8 oder 9 bis 16. Da die Ulzburgerinnen nach ihrer Auftaktschlappe der Sportschule Frankfurt Oder ein Unentschieden abgetrotzt hatte, musste ein Sieg her. In einer temporeichen Partie gelang es den Ulzburginnen zwar einmal beim 3:5 auf 2 Tore davon zu ziehen, aber kurz nach der Halbzeit war der 5:5 Ausgleich wieder geschafft. Kurz vor dem Ende stand es 7:7 und unsere Mädchen hatten schon eine Reihe bester Chancen liegen gelassen, als die Ulzburgerinnen die 8:7-Führung erzielten. Es hieß noch einmal alles riskieren und wieder war das Glück nicht auf unserer Seite und wir kassierten noch einen Treffer zum 7:9 Endstand.
Torschützinnen:
Nele Nickel (6/1), Charlotte Pape (1)
Dies bedeutete die Spiele um die Plätze 9 bis 16 für uns, die am Donnerstag in einer Zwischenrunde mit den Landessiegern aus Bremen, dem Gymnasium Links der Weser und dem Carl-von-Ossietzky-Gymnasium aus Hamburg ablaufen sollte.
Als erstes wartete in der Platzierungsrunde das Carl-von-Ossietzky-Gymnasium. Unsere Mädchen waren hochmotiviert und ließen den engagierten Hamburgerinnen keine Entfaltungsmöglichkeiten. Von 3:2 zogen wir unaufhaltsam angetrieben durch die beiden Ne(e)les auf 9:2 davon. In der Schlussphase dieser starken Partie konnten die Hamburgerinnen zwar noch einmal auf 11:5 herankommen, aber das sollte unsere gute Teamleistung nicht schmälern.
Torschützinnen:
Nele Nickel (5), Neele Tobaben (4), Amelie Bolle (1), Jette Rose (1)
Mit einem Sieg in der Partie gegen Bremen konnte das Spiel um Platz 9 erreicht werden. Die Bremerinnen waren mit einer sehr jungen Truppe in Berlin und somit war die Favoritenrolle eindeutig bei uns. Bis zum 4:1 sah auch alles nach einer leichten Partie für unser Team aus, aber als die Bremerinnen kurz nach der Halbzeit auf 6:5 verkürzten, schien es als könne die Partie nochmal kippen. Mit der Einwechslung von Jana kam es aber ganz anders. Die Bremerinnen konnten keinen weiteren Treffer mehr erzielen und Jana alleine 4. Die Partie ging schließlich gegen einkämpferisch gut eingestelltes Bremer Team trotz einer hohen Fehlwurfquote unsererseits mit 12:5 an uns.
Torschützinnen:
Nele Nickel und Jana Drechsel jeweils (4), Amelie Bolle (3) und Neele Tobaben (3)
Für den zweiten Tag hatten wir vorerst unser sportliches Ziel, das Spiel um Platz 9, erreicht. Am Nachmittag ging es dann in unserem letzten Turnierspiel um eben diesen Platz gegen die Gemeinschaftsschule aus Marpingen im Saarland. Die Saarländerinnen hatten eine solide Deckung und eine sehr gute Torfrau. Kämpferisch war unser Team zu allem bereit, aber was sich in der letzten Partie schon hat erahnen können, verschärfte sich jetzt. Wir konnten uns immer wieder beste Chancen gegen die Saarländerin erarbeiten, die wir aber meist völlig frei vor dem Tor vergaben. Wenn wir nicht an der super aufgelegten Keeperin scheiterten, warfen wir teilweise frei durch am Tor vorbei. Mit 3:6 ging es in die Halbzeitpause. Unsere Mädchen kämpften bravourös, aber was wir auch anstellten, es passierten Fehler über Fehler. Dass wir es unter diesen Umständen schafften einen zwischenzeitlichen 5:10 Rückstand wieder auf 9:11 zu verkürzen, war schon bemerkenswert. Aber auch in dieser entscheidenden Phase des Spiels blieb uns das Pech treu. Mit einer 10:13 Niederlage beendeten wir das Turnier auf Platz 10.
Torschützinnen:
Amelie Bolle (3), Nele Nickel, Neele Tobaben und Rieke Haupt jeweils (2) und Charlotte Pape (1)
Als sportliches Fazit lässt sich feststellen, dass es eine tolle sportliche Herausforderung war und dass vor allem die Entscheidung in der Vorrundengruppe denkbar knapp war. Super Teamgeist und eine ausgezeichnete kämpferische Einstellung waren die positiven Aspekte, die zu hohe Fehlerquote der negative Aspekt. Gegen die Topteams fehlten uns nur Kleinigkeiten.
Auch abseits des Sports hat die Mannschaft die Zeit genutzt, um ihren Horizont zu erweitern. Ein Länderempfang in der Niedersächsisch-Schleswig-Holteinischen Landesvertretung, Sight-Seeing, ein Besuch der Blue-Man-Group sowie ein Kino Besuch rundeten das Programm ab. Bevor eine überwältigende Abschlussfeier in der Berliner Max-Schmeling-Halle mit allen Teilnehmern des Bundefinals Jugend trainiert für Olympia und Paralympics mit prominenten Gästen und aufsehenerregenden Show-Acts einen tollen Rahmen für die Siegerehrungen boten und eine Abschluss-Disco-Party das offizielle Programm beendeten.
Mit diesen Eindrücken im Gepäck steht fest, die Mädchen möchten möglichst schon im nächsten Jahr wieder kommen und sportlich einen Drauf setzen.
Die Niedersachsensieger
Karsten v. Eitzen