Lesen an sich ist zunächst einmal nur das neutrale Decodieren von Buchstaben, die ein anderer codiert, also in schriftlicher Form festgehalten hat. Es kann wie das Gehen vollkommen automatisch ablaufen.
Dann bereitet das Lesen allerdings weder den Lesern selbst noch den Zuhörern Spaß. Nachdem nun in allen sechsten Klassen Lesewettbewerbe durchgeführt worden waren, hatten wir uns erwartungsvoll in der Schulbücherei versammelt, um zu erleben, wie die acht Klassensieger und Zweitplazierten ihre Aufgaben im Schulwettbewerb bewältigen würden. Könnten sie uns mehr bieten als bloßes Decodieren?
Oh ja! Es ging weit darüber hinaus! Vor einer sechsköpfigen Jury aus den Lesescouts Daniel und Tony, der Büchereileiterin Frau Jaschik und drei Lehrerinnen (Frau Böttcher-Stoef, Frau Schraplau und Frau Gollenstede) sowie mitgebrachten Freunden im Publikum interpretierten die drei Mädchen und fünf Jungen ihre Wahltexte ausgesprochen gekonnt. Sie lasen betont, fehlerfrei und schwungvoll aus interessanten Büchern vor. Alle Zuhörer lauschten gebannt und mit Freude. Den Schülerinnen und Schülern gelang es auch außergewöhnlich gut, den unbekannten Text aus einem Weihnachtskrimi vorzutragen. Wir alle, Zuhörer wie Jury, hätten gerne noch mehr gehört, doch die Zeit verflog rasant und es musste noch der Schulsieger ermittelt werden. Die Meinungen der Jurymitglieder wurden ausgetauscht, die Punkte der Bewertungstabelle berechnet. In einem spannenden Kopf-an-Kopfrennen kristallisierte sich letztendlich Quentin M. als Gewinner heraus, knapp gefolgt von Lenn K. und Sophie G.
Einen herzlichen Glückwunsch dem Schulsieger und einen riesengroßen Dank an alle anderen Leser! Ein weiterer Dank geht an die Schwarz auf Weiß- und die Altstadt-Buchhandlung für die Spende toller Bücher, von denen sich jeder Wettbewerbsteilnehmer eines aussuchen durfte! Der Wettbewerb hat uns allen große Freude bereitet. Er hat wieder gezeigt, dass wirkliches Lesen definitiv mehr ist, als das bloße Decodieren von Buchstaben.
gol