Am 18.8.16 nahmen die GeschichtsAG und ein Seminarfach an einer Stadtführung zum Thema „Hexenverfolgung in Buxtehude“ teil. Solange wir das Oberthema des neuen Geschichtswettbewerbs, das erst am 1. September verkündet wird, nicht kennen, wollten wir uns anschauen, wie die Profis Regionalgeschichte aufbereiten. Zudem gab es schon mal Teilnehmer, die im Rahmen der Wettbewerbsteilnahme auch eine Stadtführung entwickelt haben.
Ausgangspunkt unser Stadtführung war der Stavenort, der sich gleich neben dem Museum befindet, das wir leider wegen der Sanierung nicht besichtigen konnten.
Am Stavenort, dem einstigen Badeort, haben in früheren Zeiten hauptsächlich Leute gewohnt; die keinen besonders guten Stand in der Gesellschaft hatten. Unter anderem soll Ilse Dede dort gewohnt haben, die für ihre „Zaubertränke“ bekannt war. Sie wurde 1613 der Hexerei angeklagt, aber letztlich nicht verurteilt da man ihr keinen „Schadenszauber“ nachweisen konnte.
Vom Stavenort aus sind wir dann an einen mutmaßlichen Hexenversammlungsort gegangen, an dem sich früher viele Frauen zum Austausch von Rezepten und der gleichen getroffen haben. Dabei besichtigten wir einen der Orte, an denen früher die Stadtmauer verlief.
Danach kamen wir dann zur St Petri Kirche, die ca. 700 Jahre alt ist und 1296 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Der Turm der Kirche ist 24m hoch. Bei St Petri handelt es sich um eine gotische Basilika.
Als nächstes besichtigten wir eine der wenigen Öffnungen der alten Mauer, nämlich die Zollstelle ,in deren Nähe auch das alte Gefängnis stand, das, um es sicherer zu machen, auf dem Wasser gebaut wurde.
Nächste Station war das Fuhrmannshaus. Es belegt, wie verbreitet religiöse Sinnsprüche waren, um auch „Schadenszauber“ abzuhalten.
Eine der bekanntesten verfolgten Frauen in der Geschichte Buxtehudes war Magarete Bicker, die Frau des Bürgermeisters. Sie wurde beschuldigt, eine Hexe zu sein, da manche Leute meinten, sie beim heutigem Hotel zur Mühle mit dem Teufel tanzen gesehen zu haben. Aufgrund der Anschuldigungen floh Magarete der Stadt für einige Zeit zu Verwandten und ließ ihre Familie zurück. Als sie Nachts an der heutigen Kanu-Ablegestelle wieder kam, wurde sie gesehen. Sie wurde öffentlich verbrannt. Die grausamste Hinrichtung für vermeintliche Hexen.
Am Rathaus, das 1911 in seiner ursprünglichen Form nieder gebrannt ist, wurden 21 Frauen wegen Hexerei angeklagt , und 18 verurteilt. 13 von ihnen wurden verbrannt, der Rest gehängt. In einer Zeit, als Buxtehude gerade einmal etwa 1500 Einwohner hatte, zeigt das, dass diese Region eine Hochburg der Hexenverfolgung war. Es ist wahrscheinlich eines der dunkelnsten Kapitel der Buxtehuder Geschichte.
Ich persönlich fand die Führung hilfreich und interessant.
Jannik, Jg. 7